Konservatorische Prüfung von Filmmaterialien des Bundesarchivs mit INSPECTIONscan - Ergebnisse nach einem Jahr produktivem Betrieb
Großprojekt im Bereich Filmbefundung des Bundesarchivs

Nach gut einem Jahr wird das Projekt bereits seine erste Million feiern: Die erste Million Programmminuten aus dem deutschen Filmerbe sind dann im Rahmen des Projekts konservatorisch gesichtet.
Das Bundesarchiv hat den gesetzlichen Auftrag, das Archivgut des Bundes auf Dauer zu sichern und nutzbar zu machen. Der filmische Bestand des Bundesarchivs umfasst derzeit über zehn Millionen Programmminuten auf über einer Million Filmrollen. Dieser Bestand soll zu Sicherungszwecken geprüft sowie die Befundungsergebnisse in Online-Datenbanken hinterlegt werden.
Dazu hat das Bundesarchiv 2024 für die fachgerechte, sogenannte Befundung seiner Filmbestände zehn INSPECTIONscan-Systeme sowie eine dazugehörige Workflow-Lösung bei Cube-Tec beschafft. Das Cube-Workflow-System integriert alle Arbeitsschritte und stellt die Werkzeuge für die komplexen Maßnahmen zum Qualitätsmanagement bereit. Alle Schritte wurden mit verschiedenen Abteilungen des Bundesarchivs synchronisiert, um die bestmögliche Nutzung der erstellten Schadensreports zu gewährleisten.
In dem neuen Verfahren werden pro Filmrolle jeweils ein detaillierter Filmzustandsbericht und eine MPEG-Videodatei für interne Bewertungszwecke erstellt. Die Daten werden direkt für den Import in die BASYS 3-FILM-Datenbank aufbereitet und bereitgestellt.
Dirk Förstner, Projektleiter Bundesarchiv, Referat AT 3:
Das Projekt ,Schadenskataster‘ ist ein sehr wichtiges Vorhaben im Bereich Audiovisuelle Materialien. Mit den gewonnenen Erkenntnissen zum Zustand der Filmmaterialien ist es möglich, Priorisierungen zu treffen und besonders fragile Materialien gezielt für die digitale Sicherung auszuwählen.
Wir erhalten in diesem Langzeitprojekt einen umfassenden Überblick zum Erhaltungszustand der Filmbestände und können somit noch besser die notwendigen Strategien entwickeln, die für den Erhalt dieses wertvollen Archivguts notwendig sind."
Jörg Houpert, Leitung der Forschung und Entwicklung bei Cube-Tec International:
Den meisten Menschen fällt es schwer, sich die eine Million Filmrollen vorzustellen. Würden wir die Filmstreifen hintereinander kleben, so könnte die Menge theoretisch achtmal um die Erdkugel gewickelt werden. Das Gesamtgewicht liegt bei etwa 3.000 Tonnen. An jedem einzelnen Werktag müssen von uns etwa fünf Millionen einzelne Bilder digitalisiert und überprüft werden. Eine echte Herkulesaufgabe für das deutsche Filmerbe beim Bundesarchiv.“
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